• Rock Tech Lithium: „Abwrackprämie 2.0“ beschleunigt Umstieg auf E-Autos

    Dirk Harbecke, Chairman von Rock Tech Lithium, erläutert Hintergründe zum Lithiummarkt
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    In der Corona-Krise ergreifen die Politiker bevorzugt Maßnahmen, die sich bereits in der Vergangenheit bewährt haben, um wirtschaftliche Schäden in Grenzen zu halten. In Deutschland zählt dazu das Kurzarbeitergeld. Gute Erfahrungen gibt es außerdem mit der sogenannten Abwrackprämie, die offiziell Umweltprämie hieß. Im Jahr 2009 gab es 2.500 Euro, also umgerechnet rund 2.750 US-Dollar, für ein altes Fahrzeug, das verschrottet wurde – wenn sich der Eigentümer einen Neu- oder Jahreswagen kaufte.

    Jetzt werden wieder ähnliche Programme gefordert. Klar ist, dass nach den umfangreichen Hilfen für die Unternehmen, die in erster Linie deren Liquidität sichern sollen, Konjunkturprogramme folgen müssen. Dabei kristallisiert sich heraus, dass diese mit Maßnahmen gegen die Erwärmung des Klimas verknüpft werden. In vielen Ländern war die Klimadebatte vor dem Ausbruch von Covid-19 ein beherrschendes politisches Thema.

    Klar ist, dass die Automobilindustrie massiv unter der Corona-Krise leidet. Das Institute for Customer Insight der Universität Sankt Gallen (Schweiz) prognostiziert für kommendes Jahr eine Überkapazität von 25 Prozent verglichen mit den Werten von 2018. Die Nachfrage muss also dringend stimuliert werden.

    Abwrackprämie 2.0

    Volkswagen und BMW haben bereits Anreize für Autokäufe gefordert. Auch die Automanager befürworten dabei eine Umweltkomponente. BMW-Chef Oliver Zipse sagte der Deutschen Presse-Agentur: Wir sehen in einer Innovationsprämie eine doppelte Chance: Sie kann als Konjunkturmaßnahme die Wirtschaft ankurbeln und gleichzeitig den Umstieg der Kunden auf klimaschonende Technologien beschleunigen.

    Die Politiker blasen in dasselbe Horn. So sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz in einem Zeitungsinterview über ein mögliches Konjunkturpaket: Wir wollen die technologische Modernisierung unseres Landes voranbringen und die Voraussetzungen dafür schaffen, dass wir 2050 klimaneutral wirtschaften können.

    Noch deutlicher wird Stephan Weil, der Ministerpräsident von Niedersachsen. Er macht sich klar für ökologisch ausgerichtete Kaufanreize stark. Gemeint ist also so etwas wie eine Abwrackprämie 2.0. Der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung sagte Weil: „Vor allem der Umstieg auf umweltfreundliche Antriebe kann damit wesentlich beschleunigt und die Automobilindustrie im Strukturwandel unterstützt werden.“ Das Land Niedersachsen ist Großaktionär bei Volkswagen und Weil ist Mitglied im Aufsichtsrat des Konzerns. Es liegt auf der Hand, dass es den Wählern kaum zu vermitteln wäre, wenn der Kauf von Diesel-Fahrzeugen nach den Betrügereien mit Abschaltvorrichtungen staatlich wieder subventioniert würde.

    Förderung wird vor allem E-Autos zugutekommen

    Zwar werden bislang undifferenziert Unterstützungsmaßnahmen für umweltfreundliche Antriebsarten diskutiert. Doch es liegt auf der Hand, dass es hier in erster Linie um Elektroautos geht. Zum einen, weil auch China, der größte Auto-Absatzmarkt der Welt, elektrische Antriebe favorisiert. Es würde kaum Sinn machen, in Europa eine Technologie zu fördern, die in der Volksrepublik nicht gefragt ist. Zum anderen werden die Autofirmen sich fokussieren müssen. Durch die Corona-Krise geht ihnen sehr viel Geld verloren. Daimler, BMW und Co. werden künftig kaum in der Lage sein, verschiedene umweltschonende Antriebsarten parallel zu entwickeln. Am weitesten fortgeschritten sind bislang Elektroautos mit Lithium-Ionen-Akkus.

    Sie schneiden außerdem beim Wirkungsgrad am besten ab. Dieser beläuft sich bei Wasserstoff-Fahrzeugen gerade einmal auf 35 Prozent, E-Autos bringen dagegen 95 Prozent der Energie, die sie laden, auf die Straße. Und ihre Ökobilanz verbessert sich zunehmend. In Deutschland wird bereits mehr als die die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen. Und die Batteriefabriken, die derzeit vor allem in Europa hochgezogen werden, sind modernste Produktionsstätten, die verglichen mit älteren Fabriken natürlich ökologischer wirtschaften.

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