• Selektiver-Mutismus-Schulphobie

    Schulphobie und selektiver Mutismus

    BildStarnberg, den 31. März 2019 – Schulphobie wird laut ICD-10 F93.0 als eine „emotionale Störung mit Trennungsangst des Kindesalters“ eingestuft.

    Schulphobie ist eine Angsterkrankungen. Sie geht häufig mit körperlichen Symptomen einher. So erfahren die Eltern meist von Bauch- und Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrasen/Herzklopfen, Erbrechen. Deutlicher wird die Schulphobie, wenn das Kind nach eingehender medizinischer Abklärung ohne Befund entlassen wird und sich weiterhin weigert zur Schule zu gehen.

    Leidet das Kind an selektivem Mutismus und geht zur Schule, erlebt es im Klassenverbund eine Alleinstellung.

    Die Lernbereitschaft der Schulphobiker ist meist sehr hoch. Ihre Intelligenz liegt im durchschnittlichen, häufig sogar überdurchschnittlichen Bereich.

    Je länger die Schulabwesenheit dauert, umso schwieriger wird die Eingliederung. Beim Kind wächst die soziale Isolationen; Schuldgefühle und depressive Stimmungen verstärken sich. Oft gerät das Kind in einen Leistungsrückstand.

    Schüler mit selektivem Mutismus sind äußerst sensible Menschen. Sie sind sich ihres Schweigens bewußt und auch der Reaktionen der Lehrer und Schulkollegen. Sie verstehen, dass sie die Erwartungen nicht erfüllen. Häufig haben sie wenig Erfahrungen mit Gleichaltrigen und Erwachsenen. Sie beginnen sich selbst als „das Kind, das nicht spricht“ zu sehen, wie viele Menschen um sie herum. Sie haben Angst vor der Aufmerksamkeit, wenn sie anfangen zu sprechen. Zusammenfassend haben ältere Kinder, beeinflusst durch ihre Erfahrungen, kompliziertere Persönlichkeitsprofile entwickelt. Der Gedanke, alte Gewohnheiten zu verlassen, ist für ältere Kinder häufig erschreckend und sie zeigen sich resistenter gegenüber Therapien (Dr. Elisa Shipon-Blum, ärztliche Direktorin der Selective Mutism Group/Childhood Anxienty Network).

    Für den Lehrer kann es wichtig sein zu wissen, dass es sich bei selektivem Mutismus nicht um eine schwere psychogene Reaktion auf ein Trauma handelt. Denn weder zu der Aussage „Trauma“ noch „genetisch bedingte Störung“ gibt es wissenschaftliche Forschungen. Vielmehr handelt es sich bei selektivem Mutismus um eine psycho-soziale Angststörung.

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    Frau I. Emmerling gründete vor 11 Jahren das Mutismus-Beratungs-Zentrum. Sie unterstützt Eltern auf der Suche nach fundierter Beratung, rascher Diagnostik und wirksamer Therapie. Das MBZ schließt eine Lücke in der kostenlosen Beratung zu selektivem/elektivem und totalem Mutismus bei Kindern und Jugendlichen.

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